In Garmisch habe ich an diesem Wochenende mein hundertstes Weltcuprennen bestritten. Hätte jemand dem zehnjährigen Gilles gesagt, dass er einhundert Weltcuprennen bestreiten wird, hätte dieser wohl nie daran geglaubt, dass diese Prophezeiung wahr werden könnte.
Gestartet bin ich in mein Jubiläumsrennen mit der Startnummer 31. Nach einem mässigen ersten Abschnitt habe ich besser in den Lauf gefunden und eine gute Abschnittszeit einfahren können. Die Piste war sehr unruhig und die Bodensicht war schlecht, deshalb habe ich versucht anzugreifen. Die Einfahrt in die Zielpassage war als Doppeltor gesteckt. Mit etwas Platz bin ich am ersten Tor vorbeigefahren, um möglichst viel Speed mit auf das letzte Flachstück zu nehmen. In meinem Kopf bin ich schon am zweiten Tor vorbeigefahren, als es mir plötzlich den Arm nach hinten reisst und sich mein Oberkörper dadurch verdreht. Ich verliere mein Gleichgewicht und komme zu Fall. Alles spielt sich in Sekundenbruchteilen ab und bis ich realisiere, was passiert ist, bin ich bereits im Schnee gelegen und mein Ausfall war damit Tatsache.
Der Ausgang meines kleinen Jubiläums war sehr schmerzhaft und ich dementsprechend niedergeschlagen. Der zehnjährige Gilles wäre wohl trotzdem stolz.
Gilles
