Stefan Rogentin: Rennwoche Sun Valley (USA)
Für das letzte Rennwochenende der Saison reisten wir nach Sun Valley (USA).
Nach zwei Tagen Vorbereitungstraining vor Ort, bei dem es vor allem darum ging, sich mit den Schneebedingungen vertraut zu machen, hätten eigentlich die offiziellen Abfahrtstrainings beginnen sollen. Doch Sun Valley zeigte sich nicht von seiner sonnigen, sondern von seiner winterlichen Seite – zu viel Neuschnee machte den geplanten Trainingsauftakt unmöglich.
So blieb uns nur ein einziges Abfahrtstraining, das am zweiten Tag unter herausfordernden Bedingungen stattfinden konnte. Die Strecke war technisch anspruchsvoll, extrem steil und somit eine echte Herausforderung – doch mein Gefühl war gut, und ich fühlte mich bereit für die letzten Rennen des Winters.
Am nächsten Tag sollte die Abfahrt stattfinden, aber erneut machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Neuschnee über Nacht und starke Windböen zwangen die Jury nach stundenlangem Warten zur Absage des Rennens – um 15.00 Uhr Ortszeit war klar: keine Abfahrt mehr in dieser Saison.
Eine Enttäuschung, denn ich hätte diese Saison gerne mit einem letzten Abfahrtsrennen abgeschlossen.
Doch der Fokus richtete sich sofort auf den Super-G, der für mich von besonderer Bedeutung war. Ich lag vor dem Rennen auf Rang 3 in der Disziplinenwertung – eine völlig neue Situation für mich, mit der auch etwas Anspannung am Start einherging. Ich versuchte, mich voll auf das Rennen zu konzentrieren, auch wenn der Kurs sehr drehend gesetzt war – ungewöhnlich für die Herren, aber typisch für ein Weltcupfinale, das sowohl Damen als auch Herren gerecht werden soll.
Es gelang mir, meine Gedanken zu sortieren und eine starke Fahrt zu zeigen. Mit Rang 4 im Rennen konnte ich mich in der Super-G-Gesamtwertung noch auf den 2. Platz verbessern – ein genialer Abschluss einer intensiven Saison mit vielen Erfolgen, aber auch Herausforderungen.
Zum Abschluss durften Alexis Monney, Franjo von Allmen und ich noch im Riesenslalom starten – da wir alle über 500 Weltcuppunkte gesammelt haben. Ein tolles Erlebnis und ein gelungener Schlusspunkt einer Saison, die definitiv Lust auf mehr macht!
Stefan